16.11
bis
20.11.

Rasa Smite & Raitis Smits: Atmospheric Forest 

Andere

gREen: De/Growth

mit Pei-Ying Lin, Dimitris Stamatis, Jasmina Weiss
Virtual Reality Installation

Virtual Reality-Installation, welche die komplexen Beziehungen zwischen einem Wald und der Atmosphäre visualisiert. Die lettischen Medienkünstler Rasa Šmite und Raitis Šmits machen all jene komplexen Kommunikationsprozesse sichtbar, die sich in einem Wald in Zeiten des Klimawandels abspielen. Das Atmen des Waldes wird körperlich erlebbar, mit all den vielfältigen Prozessen flüchtiger organischer Verbindungen, die wir als Duft des Waldes wahrnehmen.

Atmospheric Forest ist das Ergebnis eines dreijährigen künstlerischen Forschungsprojekts im Pfynwald, einem alten alpinen Nadelwald, der unter Trockenheit leidet und den Schweizer Wissenschaftler in ein ‚lebendes Observatorium’ verwandelt haben. Bäume sind nicht nur Sauerstofflieferanten, sie atmen auch. Sie stoßen große Mengen flüchtiger organischer Verbindungen aus, die gewohnheitsmäßig als Duft des Waldes wahrgenommen werden. Wissenschaftler wissen seit langem um den Zusammenhang zwischen Waldduft und Klimawandel, sind sich aber über die Auswirkungen und das Ausmaß nicht einig.

Für die Kunstinstallation Atmospheric Forest haben Šmite and Šmits den Pfynwald gescannt und aus wissenschaftlichen Datensätzen eine virtuelle Umgebung aus Punkt-Wolken geschaffen, die flüchtige Emissionen, den Harzdruck in Kiefern und das sich ändernde Wetter während einer Wachstumssaison visualisiert.

Der Betrachter kann durch die emittierenden Bäume navigieren in diesem virtuellen Wald – mit Forstsitzen, rosa Etiketten an den Pflanzen und Messbändern an den Stämmen. Man kann ihn von unten betrachten, dem Weg durch den Baumstamm folgen, um weit über den emittierenden Wald zu gelangen und dort die Wechselwirkungen zwischen den terrestrischen Ökosystemen und der Atmosphäre zu erproben.

Es besteht nach wie vor Ungewissheit darüber, wie sich die Emissionen der Wälder auf den Klimawandel auswirken. Die visualisierten Muster zeigen jedoch, dass wir mit dem Klimawandel in Zukunft einen duftenderen und ‚atmosphärischeren Wald’ vorfinden werden.

Credits: “Atmospheric Forest (2020), artwork by Rasa Smite and Raitis Smits, is an outcome of research project “Ecodata–Ecomedia–Ecoaesthetics” (2017–2021), realised by Yvonne Volkart (Principal Investigator), artists Marcus Maeder, Rasa Smite and Aline Veillat, in collaboration with scientists Arthur Gessler, Christian Ginzler, Andreas Rigling, Swiss Federal Institute for Forest, Snow and Landscape Research WSL, and Kaisa Rissanen, WSL and University of Helsinki. It is funded by the Swiss National Science Foundation and hosted by the Academy of Art and Design FHNW Basel.
http://ecodata.rixc.org



Rasa Šmite & Raitis Šmits leben und arbeiten als Künstler und Forscher an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technologie in Riga und Karlsruhe. Sie sind Mitbegründer des RIXC Center for New Media Culture in Riga (http://rixc.org), Ko-Kuratoren des RIXC Art and Science Festivals, Chefredakteure der Zeitschrift und Buchreihe Acoustic Space (http://acousticspacejournal.com) sowie Mitgründer des kürzlich gegründeten Vereins NAIA - Naturally Artificial Intelligence Art in Karlsruhe. Rasa Šmite hat einen Doktortitel in Medien- und Kultursoziologie. Derzeit ist sie Professorin für Neue Medienkunst an der Universität Liepaja und Senior Researcher an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel. Raitis Šmits hat einen Doktortitel in Kunst und ist Professor an der Kunstakademie Lettlands. Sie halten Vorlesungen zu Themen wie digitale Kunst und Datenvisualisierung, Sound und immersive Umgebungen, Kunst und Wissenschaft, Techno-Ökologien und natürlich-artifizielle Intelligenz sowie künstlerische Forschungsmethoden an verschiedenen anderen Hochschulen, unter anderem an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und am Art, Culture and Technology Program (ACT)
am MIT in Boston. In ihrer künstlerischen
Praxis arbeiten Rasa Šmite & Raitis Šmits als Duo und schaffen visionäre und vernetzte
Kunstwerke - von wegweisenden Internet-
Radioexperimenten in den 1990er Jahren über künstlerische Untersuchungen des elektromagnetischen Spektrums bis hin zu Kooperationen mit Radioastronomen und ‚techno-
ökologischen’ Erkundungen.


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