13.09
&
14.09

PhytoPoetik -
für eine Stadt der Zukunft

Wort

Von der Wirkkraft und der Poesie der Pflanzen
Impulse aus Kunst und Wissenschaft

Vorträge, Gespräche, Konzertverrichtung, Tanz mit
Ruth Geiersberger, Gabriele Brandstetter, Daniela Rippl, Judith Egger, Diego Tortelli u.a.

In einigen indigenen Sprachen bedeutet der Begriff für Pflanzen: „diejenigen, die sich um uns kümmern.“ (Robin Wall Kimmerer)

Wieweit können wir uns den mehr-als-menschlichen Wesen öffnen, die mit uns diesen Planeten bewohnen und sie in unserem alltäglichen Unterwegssein als fühlende Subjekte anerkennen und würdigen?

In seinem Buch „Die Wurzeln der Welt“ misst der italienische Philosoph Emanuele Coccia den Pflanzen einen anderen Stellenwert zu, als es der bisherigen menschlichen Gewohnheit entspricht. Sie sind nicht nur lange vor uns da gewesen, ohne sie könnten wir nicht sein. Das gerät leicht in Vergessenheit. So leicht, wie wir vergessen, dass wir atmen: „Die Beziehung der lebenden Person zur Welt ist weder rein aktiv noch rein passiv... sondern ein seltsamer Tanz, der die lebende Person in den Körper der Welt und die Welt in den Körper der lebenden Person projiziert.“ (Emanuele Coccia)
Demgegenüber geht die Pflanze symbiotisch in ihrer Umgebung auf, und alles ist in stetiger Wechselbeziehung. Sympoiesis nennt die ökofeministische Biologin Donna Haraway das Phänomen, dass wir immer gemeinsam mit anderen etwas tun, uns wechselseitig beeinflussen. Das Prinzip der Symbiose ist das gesellschaftliche Gegenbild zum ausbeuterischen Umgang mit der Natur.

Kunstschaffende und Wissenschaflter*innen formulieren in ihren Beiträgen inspirierende Ansätze und Denkanstöße, die an den zwei Tagen des Symposiums zur Sprache kommen und Erfahrungsräume öffnen: Wie ließe sich für die Stadt der Zukunft daraus Fruchtbares gewinnen?
Dabei geht es nicht um schnelle und konkrete Lösungen, sondern um Sprachmagie und poetische Impulse zur Verrückung der bisherigen Denkrichtung. Das Symposium ist eine Einladung, nachzuspüren, wie wir wechselseitig mit den Dingen und dem Lebendigen verbunden sind.

PROGRAMM

Freitag, 13.9.

17.00-17.30 Judith Egger: Das unerforschte wilde Wesen - Performance

17.30-18.00 Begrüßung

18.00-18.45 Sonja Dümpelmann: “Plants: On Poetry, Power, and Perseverance" - Lecture auf Englisch

18.45-19.30 Saša Spačal: "Verflechtungen des Umwelt-Kultur-Kontinuums und planetarische Metabolismen" - Lecture auf Englisch

bis 20.00 Publikumsgespräch

20.15-21.00 Trio Metal, Word & Wire: "PhytoPoetik live" - Konzertverrichtung

Samstag, 14.9.

11.00-11.30 Gabriele Brandstetter: "Atem und Pflanzen" - Vortrag

11.30-12.15 Elvira Steppacher: Lesung

12.15-12.45 Ruth Geiersberger: "Stadtpflanzen" - Spaziergang

14.30-15.00 Dieter Volkmann: "Pflanzenkommunikation" - Vortrag

15.00-15.45 Špela Petrič: "Phytoteratology" - Vortrag auf Englisch

bis 16.15 Ruth Geiersberger, Dieter Volkmann und Špela Petrič - Gespräch

16.15-17.00 Claus Biegert & Sebi Tramontana: "Ich bin der Fluss, der Fluss ist in mir" - Vortrag/Konzert

bis 17.30 Judith Egger: Das unerforschte wilde Wesen - Performance

20.15-21.00 Diego Tortelli: "Terranova | hidden link" - Tanz

im Anschluss Diego Tortelli & Gabriele Brandstetter: "Mycelien in Choreographie umwandeln" - Künstlergespräch auf Englisch


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