Sa
27.10
12

Richard Siegal

Tanz / Theater

DANCE – 13. Intern. Festival für zeitgenössischen Tanz

Black Swan - Uraufführung

In den letzten Jahren wurde der Begriff “Choreografie” häufig überstrapaziert, wurde zum Synonym für spezifische Vorgehensweisen, die mit körperlichem Ausdruck, Stil und Darstellung nichts mehr zu tun haben. Entsprechend hat sich die Bedeutung von Choreografie verändert, sie bezieht sich nicht mehr auf Methoden, um ein Stück zu realisieren, Abläufe zu analysieren oder zu produzieren.

Choreografie hat sich heute vom Tanz befreit, wird viel mehr Teil eines vibrierenden Artikulationsprozesses. Choreografen experimentieren mit neuen Produktionsmodellen, alternative Formate erweitern das Verständnis von “sozialer Choreografie” ganz beträchtlich und bringen Grenzen in Bewegung, wenn es um Selbstorganisation, künstlerische Autonomie und Freisetzung der eigenen Kräfte geht.

Richard Siegal will mit seinem neuen Solo „Black Swan” verschiedene Perspektiven ausloten und einen Diskurs über Choreografie als erweiterte Praxis für andere Lebenswelten anregen.



Richard Siegal widmet sich der interdisziplinären Auslotung neuer Formen des zeitgenössischen Tanzes. Seine Arbeiten werden auf internationalen Festivals präsentiert sowie an renommierten Bühnen und Kulturinstitutionen in Europa, Asien und den USA entwickelt und gezeigt. Von 1997 bis 2004 als Solist in William Forsythes Ballett Frankfurt aktiv, gründete er im Jahr 2005 The Bakery, eine Forschungs- und Produktionsplattform, in der Künstler aus unterschiedlichen Disziplinen von Musik bis Medienkunst zusammengeschlossen sind und seither zahlreiche interdisziplinäre Projekte realisiert haben. 2005 begann Siegal die sogenannte „IF/THEN“-Methode zu entwickeln, ein choreografisches System, das Regeln und Strukturmodelle, wie sie aus der Informatik bekannt sind für Choreografien und tänzerische Abläufe auf der Bühne adaptiert. Siegal war 2009 als Artist-in-Residence am ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie) in Karlsruhe tätig, wo er seine Arbeit an der Installation „IF/THEN Installed“ vervollständigte. Seine Arbeit „Glossopoeia“, die gemeinsam mit IRCAM, Centre Pompidou und dem Ensemble Intercontemporain entwickelt wurde, gastierte 2011 anlässlich des Festivals MaerzMusik in Berlin. Richard Siegal ist bis Ende 2012 Choreographer-in-Residence am Muffatwerk, München.

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