22.05
&
23.05

Ballet National de Marseille X (LA)HORDE

Tanz / Theater

International DANCE Festival München

The Master’s Tools

22.05.: 20:30 und 21:30 / 23.05.: 18:30 und 19:30

Die performative Ausstellung von (LA)HORDE nimmt ihren Titel und ihre Inspiration aus Audre Lordes Essay The Master‘s Tools Will Never Dismantle the Master‘s House (1983). Durch eine Konstellation aus Performances und filmischen Arbeiten präsentiert sich die Ausstellung als choreografische Ode an die fortwährenden Zyklen des Widerstands, während sie zugleich Symbole der Macht und Kontrolle hinterfragt.
Im Zentrum von The Master’s Tools steht ein Fresko aus Performances, das mit The Beast beginnt – einer zerstörten Limousine als Sinnbild für Reichtum, Macht und Ausschluss. Auf diesem luxuriösen Objekt, das mit den ersten Worten der amerikanischen Verfassung „WE THE PEOPLE“ besprüht ist, treten Performer*innen in einen provokativen Kissing-Contest. Um sie herum spielt sich eine Choreografie als endloser Zyklus ab: dieselben Performer*innen sprühen obsessiv den Slogan „Tomorrow is Cancelled“ auf den Boden, nur um ihn kurz darauf wieder zu entfernen.
Neben The Beast und Tomorrow is Cancelled wird in diesem Rahmen auch eine performative Version von (LA)HORDEs Choreografie To Da Bone (2017) gezeigt, einer Ausdrucksform jugendlicher Revolte durch Hardstyle-Tänze. Die Arbeit reflektiert die Rolle digitaler Kulturen Bewegungen der Aufbegehrens.
Der Film The Master’s Tools (2017), der in der Muffathalle gezeigt wird, reflektiert die Performances und setzt (LA)HORDEs Forschungsbewegung entlang der Grenzen zwischen Performance und Repräsentation fort. Der Film wurde während der gleichnamigen Performance auf der Nuit Blanche in Paris 2017 gedreht und kombiniert iPhone-Aufnahmen mit cineastischen Bildern derselben Limousine und Performer*innen.
In separaten Räumen ergänzen die Filme Novaciéries (2015) und Cultes (2019) die performative Installation in der Muffathalle. In Novaciéries inszeniert (LA)HORDE eine kontemplative Neuinterpretation des Jumpstyle in einem verlassenen Stahlwerk, indem sie filmische Aufnahmen mit selbstgedrehten Videos der Performer*innen vermischt – einige von ihnen treten auch live in der Muffathalle auf.
Cultes nimmt das Publikum mit in eine Menschenmenge auf einem Musikfestival und hinterfragt, wie die utopischen Ideale von Gegenkulturen durch den Kapitalismus vereinnahmt werden – so wurden beispielsweise die Rechte an Woodstock nur wenige Tage vor Beginn an Warner Bros verkauft. Während heutige Musikfestivals die Ästhetik dieser Ideale übernehmen, folgen sie zugleich den Gesetzen des Konsums. Dennoch erschaffen sie weiterhin Momente der Erhabenheit und kollektiven Ekstase.
Durch das Zusammenspiel von Film und Performance schafft die performative Ausstellung einen tiefen Einblick in das Universum und die komplexen Werke von (LA)HORDE. Sie stellt die Frage, ob echte Transformation innerhalb von Systemen möglich ist, die darauf ausgelegt sind, sie zu verhindern.

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