Literaturfest München
„Selbst und bestimmt“

Wer bin ich? Wen liebe ich? Und wie möchte ich wahrgenommen werden? Ein Abend über Selbstbestimmung und Solidarität. Und das emphatische Plädoyer für ein entspanntes Miteinander in der Zukunft.

Kay ist schwer verknallt – und schwer erkrankt. »Muskeln aus Plastik« von Selma Kay Matter (Hanser Berlin) erzählt von chronischer Erkrankung und Transness – und von der Art und Weise, wie unsere Gesellschaft über »gesunde« Körper nachdenkt und spricht. Care, Intimität und queerer Widerstand – ein beeindruckendes und bewegendes Debüt.

Luca Mael Milschs bewegendes Romandebüt »Sieben Sekunden Luft« (Haymon Verlag) erzählt von Fragilität, die zur Stärke wird, von einer Welt voller Ambivalenzen, von der Sehnsucht nach einer selbstbestimmten Verortung in einer starren Struktur und unter den gesellschaftlichen Bedingungen von Misogynie, Heteronormativität, Queerfeindlichkeit, von sozialem und finanziellem Druck. »Ein feinsinniger Roman über den Versuch einer Befreiung« (Daniela Dröscher).

Und Hengameh Yaghoobifarah lässt in »Schwindel« (Blumenbar) vier Menschen an einem Freitagabend auf dem Dach eines Hochhauses zusammentreffen – unfreiwillig. Wer ist jetzt eigentlich mit wem zusammen? Was ist das mit uns und wer sind die beiden anderen? Und wie kommen wir ohne Schlüssel und Handy von diesem Dach runter? Eine kompromisslos heutige Liebesgeschichte von radikaler Lebendigkeit.

Die drei Autor*innen stellen ihre aktuellen Bücher in kurzen Lesepassagen vor und sprechen mit Lisa Jay Jeschke über selbstbestimmtes Schreiben, Leben und Lieben. Lisa Jay Jeschke ist wissenschaftliche Assistenz des Lyrik Kabinetts, kuratiert gemeinsam mit Chris Reitz die diesjährige Münchner Schiene beim Literaturfest München und übersetzte zuletzt Shola von Reinholds trans-ästhetischen Roman »LOTE« (Merve Verlag).

Linus Giese, der auch für diesen Abend angekündigt war, musste leider absagen.